Literatur

Samstag, 28. Januar 2006

Die Experten haben entschieden...

Für alle, die wieder neue Bücher (zum Angeben) im Regal brauchen, hat die erlauchte Jury der SWR-Bestenliste für den Monat Februar ein paar Werke zusammengetragen. Und auch praktischerweise wie gewohnt in "leichte" und "mittelschwere" Lektüre eingeteilt. Zu meiner Schande weiß ich nicht mehr so wirklich, wie diese Bewertung nach Punkten zustande kommt; vielleicht kann mich einer von euch aufklären. Würde mich sehr interessieren.

Montag, 23. Januar 2006

Hör(t) auf Sinn zu machen...

Heute kann jeder im Internet alles in seinen eigenen Worten, seiner eigenen Orthografie und seiner eigenen Grammatik zum Verkauf anbieten.

Da wollen wir uns nicht ausschliessen...!

Interview mit Bastian Sick in der Frankfurter Rundschau.

(hat den miesen Kalauer in der (Talking)Head(s)line eigentlich schon mal jemand gebracht im Zusammenhang mit Sicks Lieblings"verbrechen"?)

Freitag, 16. Dezember 2005

Jahresrückblick Nr.150

Wer noch nicht genug hat von Umfragen und/oder Jahresrückblicken kann sich bei buchmarkt.de anmelden und Buch, Autor oder Verlag des Jahres wählen. Mir fällt jetzt zwar spontan keiner ein, der mir dieses Jahr überaus positiv aufgefallen wäre; meine persönliche Liste führt auch nach fast zehn Jahren immer noch Franz Kafka an...

Montag, 12. Dezember 2005

Bücher verschenken

Die Weihnachts-Literturbeilage der ZEIT kann auch komplett im Internet durchforstet werden.

Buch-Tipp

Rathgeb, Eberhard: Deutschland kontrovers. Debatten 1945 bis 2005. Bonn, 2005

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Die deutsche Debattenkultur hat sich im Lauf der vergangenen sechzig Jahre verändert. Neben Zeitschriften, Zeitungen und Bücher traten seit den sechziger Jahren das Radio und das Fernsehen. Theodor W. Adorno und andere Intellektuelle verstanden es sofort, das Radio für die Verbreitung ihrer Gedanken durch einen Vortrag oder durch ein Streitgespräch zu nutzen. Das Fernsehen unterläuft die Vorstellung von der intellektuellen Stringenz der Diskussionen, die sich nun in einen publikumswirksamen Schlagabtausch auflösen. Man kann sich den jungen Enzensberger, der immerhin die Intellektuellen anspornte, sich der Medien zu bedienen, im Kreis um Sabine Christiansen nicht vorstellen - Rudi Dutschke vielleicht, und er hätte die Talkshow zum Platzen gebracht - , man kann sich Robert Spaemann in Reinhold Beckmanns Sendung nicht vorstellen. Andere Intellektuelle und vor allem die Politiker haben den Sprung ins Fernsehen und in die dortige Debattenkultur gemacht - die Politiker haben diesen Sprung machen müssen, weil die Wähler gerne vor dem Fernseher sitzen.

Das Feuilleton der Zeitungen und einiger Zeitschriften nähren noch die traditionelle intellektuelle Vorstellung einer räsonierenden demokratischen Öffentlichkeit, die am gleichsam offiziellen hohen Reigen der Diskussionen mit Verstand teilnimmt Debatten lassen sich heute inszenieren, ein zaghaftes Für und Wider der Stimmen läßt sich schnell zur Debatte erklären.



Die immer wieder thematisierte Klage, dass sich deutsche Intellektuelle zunehmend aus aktuellen gesellschaftlichen Debatten heraushalten, ist auch ein wenig herauszulesen aus dem Nachwort von Eberhard Rathgeb in seiner Zusammenstellung "Deutschland kontrovers. Debatten 1945 bis 2005".

Gerade für jüngere Leser wird es interessant sein, in wie weit sich Intellektuelle aus Literatur, Wissenschaft, aber natürlich auch Politik in gesellschaftliche Diskussionen eingebracht und diese auch bestimmt haben.
"Deutschland kontrovers" ist ein Vademecum der deutschen Debattenkultur, eine Textsammlung wichtiger Stellungnahmen zu Themen, die Deutschland in den letzten 50 Jahren bewegten.

[weiterlesen]

...

Chronologisch führt der Herausgeber Eberhard Rathgeb, Germanist und Feuilletonredakteur der FAZ, durch die kontroversen Themen dieser Zeit, beginnend mit Carlo Schmids Revision des "Patriotismus"-Begriffes 1945.
Jedem Zeitdokument geht eine Einführung des Herausgebers voraus, in dem die gesellschaftliche Ausgangslage geschildert wird, Gegenpositionen und Reaktionen aufgezeigt werden und - besonders spannend - Verweise auf spätere bzw. frühere Debatten ähnlicher Thematik gelegt werden.

Die Auswahl der Streitthemen und die Auswahl der Dokumente kann natürlich nur subjektiv sein: So wird in den meisten Fällen lediglich ein einziges Zeitdokument präsentiert und obwohl Rathgeb etwaige Gegenpositionen erläutert, wäre es an mancher Stelle doch angebracht gewesen, eine Gegenposition auch als Originaldokument zu liefern.

Der Herausgeber gliedert die 400 Seiten starke Textsammlung in fünf zeitliche Themenblöcke, die er wiederum durch Schlagworte konkretisiert:

1.) "Gericht und Gewissen" (1945-1956), insgesamt 18 Dokumente, z.B.:
Thomas Mann: "Warum ich nicht nach Deutschland zurückgehe",
Eugen Kogon: "Gericht und Gewissen",
Stefan Heym: "Memorandum zum Juni-Aufstand",
Karl Jaspers: "Die Atombombe und die Zukunft des Menschen"

2.) "Politik und Verbrechen" (1957-1966), insgesamt 19 Dokumente, z.B.:
Theodor W. Adorno: "Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit",
Ulrike Meinhof: "Hitler in euch",
Willy Brandt: "Wieder in Deutschland"

3.) "Kritik und Kampf" (1967-1977), insgesamt 20 Dokumente, z.B.:
Rudi Dutschke im Gespräch mit Günter Gaus,
Jürgen Habermas: "Rede über die politische Rolle der Studentenschaft in der Bundesrepublik",
Hans Küng. "Unfehlbar?",
Alice Schwarzer: "Frauen gegen den § 218",
Jean Améry: "Der ehrbare Antisemitismus"

4.) "Natur und Frieden" (1978-1989), insgesamt 14 Dokumente, z.B.:
Fritz J. Raddatz: "Bruder Baader",
Petra Kelly: "In der Tradition der Gewaltfreiheit",
Richard von Weizsäcker: "Der 8. Mai 1945 - 40 Jahre danach"

5.) "Krieg und Würde" (1989-2005), insgesamt 19 Dokumente, z.B.:
Christa Wolf: "Sprache der Wende",
Wolf Biermann: "Kriegshetze, Friedenshetze",
Otto Schily: "Rede zur Wehrmachtsausstellung",
Martin Walser: "Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede",
Joschka Fischer: "Rede zum Nato-Einsatz im Kosovo"

Die Materialsammlung "Deutschland kontrovers" von Eberhard Rathgeb ist ein "Must Have" für alle, die sich nicht nur mit Nacherzählungen und Übersichtsdarstellungen deutscher Zeitgeschichte begnügen möchten. Die Originaldokumente lassen viel eher den "Geist" der damaligen Situation spüren. Dies führt auf der einen Seite manchmal dazu, dass dem heutigen Leser manche Debatte kaum noch nachvollziehbar ist (wobei uns der Herausgeber mit seiner historischen Einordnung aber enorm weiterhilft).
Andererseits erstaunt sehr oft die Aktualität mancher Debatten, die bereits vor 40 Jahren geführt wurden, z.B. Alexander Mitscherlichs Essay über die sozialen Auswirkungen des Städtebaus von 1965!


Eberhard Ratgeb: "Deutschland kontrovers. Debatten 1945 bis 2005"
Erschienen bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn im November 2005
Dort auch zu bestellen für eine "Bereitstellungspauschale" von 4 Euro (!) plus Porto

Samstag, 10. Dezember 2005

John Irving kommt!

Im Februar 2006 wird John Irving sein neues Buch Bis ich dich finde im deutschsprachigen Raum vorstellen. Geplante Zielorte sind Berlin, Hamburg, Wien und Zürich. Der kurze Auszug aus dem Inhalt auf der Seite des Börsenblatts hört sich jedenfalls gewohnt schräg und faszinierend an....vielleicht bekomme ich zu Weihnachten ja einen Bücherscheck..?!

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Jahreslisten Teil 2

Der Perlentaucher präsentiert heute bereits vorgestern seine "besten Bücher des Jahres".

Das vernünftige Ungeheuer

Die SZ rezensiert heute Philipp Bloms in der Anderen Bibliothek bereits im Sommer erschiene Werk "Das vernünftige Ungeheuer. Diderot, d'Alembert, de Jaucourt und die Große Enzyklopädie"
Dieses spannende Buch schildert die Hintergründe eines der wohl gewaltigsten Buchprojekte aller Zeiten.

(Rezension leider nicht frei verfügbar, aber der Perlentaucher fasst zusammen!)

Was Diderot wohl zur Wikipedia gesagt hätte?

Montag, 5. Dezember 2005

Buchzensur der Katholischen Kirche

wegen der Anmut des Stils, wegen des Schwungs der poetischen Phantasie, wegen der kunstvoll mit dem Anschein der Wahrheit versehenen Behauptungen eher geeignet erscheinen, unvorsichtige oder schlecht gesinnte Leser zu verführen
Nein, keine Selbstreferenz, sondern ein Auszug aus dem Indizierungsantrag des Vatikans gegen Heinrich Heine.

Gernot Facius heute in der WELT über die Bücherzensur des Vatikans.

[Via Literaturwelt]

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