Fast Food-Deutsch
Der Präsident des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache, Thilo von Trotha, beklagt, dass durch Schule und Fernsehen der Wortschatz der Deutschen immer mehr verkümmert. Er kritisiert den übermäßigen Gebrauch von Adjektiven, Hilfszeitwörtern ("machen") und nichtssagenden Floskeln. Die Fülle und Schönheit der deutschen Sprache werde nicht mehr ausgeschöpft. Er bezeichnet den deutschen Durchschnittsbürger als denkfaul und bequem und unterstellt ihm, die deutsche Sprache lieblos und hastig wie Fast Food zu konsumieren.
Ist ja alles recht schön und gut, doch einige Aspekte klammert Herr von Trotha (der sicher eine ausgezeichnete und nicht für jedermann zugängliche Ausbildung genossen hat):
Ich denke nicht, dass zu früheren Zeiten die Menschen (besonders die "Durchschnittsmenschen") irgendwie eloquenter oder auf höherem Niveau gesprochen haben. Außerdem ist jede Art der Sprache doch immer auch eine Anpassung an gegebene Umstände. Sich über die heutige vereinfachte und leere Sprache aufzuregen heißt, sich über unsere Zeit im Allgemeinen auszulassen. Das ist auch wichtig, schließlich braucht eine Gesellschaft auch immer kritische Töne. Ändern wird sich dadurch aber nichts, denn es sind andere Menschen und Institutionen, die unser Leben bestimmen und solange wird sich auch nichts daran ändern. Ließe sich ein gutes Geschäft mit neu erblühter deutscher Sprachkunst machen, würde sich die jetzige Ausdrucksweise in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien sehr schnell ändern...
Quelle: www.boersenblatt.net
Ist ja alles recht schön und gut, doch einige Aspekte klammert Herr von Trotha (der sicher eine ausgezeichnete und nicht für jedermann zugängliche Ausbildung genossen hat):
Ich denke nicht, dass zu früheren Zeiten die Menschen (besonders die "Durchschnittsmenschen") irgendwie eloquenter oder auf höherem Niveau gesprochen haben. Außerdem ist jede Art der Sprache doch immer auch eine Anpassung an gegebene Umstände. Sich über die heutige vereinfachte und leere Sprache aufzuregen heißt, sich über unsere Zeit im Allgemeinen auszulassen. Das ist auch wichtig, schließlich braucht eine Gesellschaft auch immer kritische Töne. Ändern wird sich dadurch aber nichts, denn es sind andere Menschen und Institutionen, die unser Leben bestimmen und solange wird sich auch nichts daran ändern. Ließe sich ein gutes Geschäft mit neu erblühter deutscher Sprachkunst machen, würde sich die jetzige Ausdrucksweise in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien sehr schnell ändern...
Quelle: www.boersenblatt.net
lisawjeta - 25. Nov, 23:10
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://buchmarktnews.twoday.net/stories/1193179/modTrackback