Buchhandel
Der gesamte November war für den Buchhandel ein einziger Schlag ins Gesicht. So weit man schaut; überall zurückgegangene Umsätze. Reise, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften, Ratgeber, Technik, Sachbücher, Naturwissenschaften u.s.w. Alle Segmente haben zwischen 3% und 8% Prozent an Boden verloren. Nun hoffen die Sortimenter auf das Weihnachtsgeschäft, das ja bisher auch ganz gut angelaufen ist. Zudem verzeichnet die letzte Woche vor Heiligabend einen Verkaufstag mehr. Ich persönlich glaube aber nicht, dass zu Weihnachten fulminante Geschenke aus der Sparte Technik, Soziologie oder Naturwissenschaft zu erwarten sind. Ich wünsche jedenfalls keinem irgendwelche drögen Standardwerke unterm Tannenbaum...
Quelle: Branchen-Monitor Buch, Ausgabe Dezember 2005.
lisawjeta - 16. Dez, 20:13
Michael Angele besucht für die
Berliner Seiten der Netzeitung ein Kreuzberger Antiquariat:
Früher musste man nach einer Erstausgabe von Thomas Mann lange suchen. Heute klickst du das
ZVAB an, in Sekundenschnelle kommen 66 Treffer. Für viele Sammler ist das der totale Frust.
Für Nostalgiker natürlich alles sehr traurig.
Von all den Berufen, die mit Büchern Geld verdienen, profitieren die Antiquariate meines Erachtens dank
ZVAB,
abebooks und
Amazon marketplace aber noch am ehesten von der weltweiten Vernetzung (was der Artikel allerdings auch nicht unterschlägt)...
Der Schweizer
Buchhändler-und Verlegerverband hat sich auf eine Senkung der Preise ab Mitte 2006 geeinigt. Grund ist der im Vergleich zur Eurozone wesentlich höhere Preis für Bücher. Tja, das wars auch schon.
Quelle:
buchmarkt
lisawjeta - 2. Dez, 22:57
„Das können wir dem deutschen Buchhandel nicht zumuten. Ein Buch, das Jahrzehnte hindurch seinen ständigen Absatz zum Normalpreis gefunden hat, auf einen Warenhauspreis herabzusetzen, würde die Grundlagen des deutschen Buchhandels erschüttern. Zu einem solchen Ramschgeschäft darf der S. Fischer Verlag nicht seine Hand reichen.“
Künftig keine Fischer-Titel mehr bei SZ, Brigitte & Co.?
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Keineswegs!
Bei dem Zitat handelt es sich um ein Aussage von Samuel Fischer aus dem Jahre 1929 und betrifft Thomas Manns "Buddenbrooks".
nja über ein spannendes, überraschend aktuelles Kapitel der Buchhandels- und Verlagsgeschichte.
Ebenfalls bei
nja: Eine Analyse der Chancen und Risiken der aktuellen Billigausgaben.
Samstag, 19. November 2005
Betrachtet man sich die aktuelle Liste der Wirtschaftsbestseller für Dezember 2005, fallen einem die besonders griffigen Titel auf.
Die Strippenzieher,
Jenseits der Gier,
Schwarzbuch VW,
Das Ende der Armut,
Der China-Code,
Die Blutsauger der Nation,
Die Billig-Lüge und viele andere mehr könnten ebensogut aus der Feder eines drittklassigen Thriller-Autors stammen. Dass sich diese Titel auf den vorderen Plätzen der Bestseller-Liste finden, zeigt, dass sie ihre marktschreierische und Ängste schürende Wirkung nicht verfehlen.
Quelle:
www.buchreport.de
lisawjeta - 19. Nov, 21:59
Bisher galt die kleine gemütliche Buchhandlung um die Ecke als besonders beliebt und auch in Sachen Beratung kompetenter als die Buchhandelsketten. Dies hat sich jedoch laut einer Studie des Marktforschungsinstituts INNOFACT, bei der 2.000 Teilnehmer befragt wurden, geändert.
Demnach hat sich der Vorsprung der kleinen Buchhandlungen zu den großen Handelsketten wie beispielsweise Thalia in den letzten Jahren immer mehr verringert. Der Grund hierfür ist schlicht und einfach die hohe Konzentration der Filialisten in mittlerweile auch kleineren Städten. Die Verlierer in der Käufergunst sind die Kaufhäuser mit Buchabteilung wie z.B. Karstadt oder Kaufhof. Die Mitarbeiter dort gelten als weniger kompetent und auch das Preis-/Leistungsverhältnis (:)) wird dort negativ bewertet.
Warum immer mehr Menschen Gefallen an uniformem Auftreten und knallharter Geschäfts- und Mitarbeiterführung finden, konnte die Studie leider nicht in Erfahrung bringen.
Quelle:
www.literaturcafe.de
lisawjeta - 19. Nov, 20:30
Die Traditionsbuchhandlung
Schmorl & v. Seefeld in Hannover, die Insolvenz angemeldet hatte, wird vom Münchner Filialisten
Hugendubel übernommen. Obwohl Hugendubel bisher damit wenig Erfahrung hat, soll dies in Zukunft kein Einzelfall bleiben.
Jedoch will Hugendubel das Gesicht der Traditionsmarke übernehmen und an eine Angleichung an die anderen Filialen verzichten.
Quelle:
www.buchreport.de
Na, mal abwarten, was Hugendubel aus dieser feinen Buchhandlung macht.....ich ahne nichts Gutes.
Wie ich gehört habe, sollen die Stammkunden in Hannover in den letzten Monaten verstärkt Bücher bei Schmorl & v.Seefeld gekauft haben um eine Übernahme zu vermeiden...vielleicht hätten sie damit früher anfangen sollen:(
lisawjeta - 17. Nov, 23:03
Erschreckend, was sich im Oktober 2005 im Segment der Fachbücher getan hat. NICHTS! Sozialwissenschaften, Recht & Wirtschaft: - 12,1 %
Geisteswissenschaften, Kunst 6 Musik: - 12,4 %
Mathematik, Naturwissenschaft % Technik: - 14,5 %
Und das bei steigenden Studierendenzahlen....:(
Zugegeben, manche Fachbücher sind so teuer, dass man sie sich noch nicht mal gebraucht kaufen kann/will, aber dieser Umsatzrückgang ist schon ziemlich heftig.
Quelle: Branchen-Monitor BUCH Ausgabe November 2005.
lisawjeta - 17. Nov, 21:10
Der Oktober 2005 brachte für das Segment Hörbuch eine satte Steigerungsrate von 12,9 % ein! Im Vergleich dazu ist der Umsatz im Taschenbuch um 9,1 % zurückgegangen. Erstaunlich ist dagegen die Meldung, dass das Hardcover eine Zuwachsrate von 9,7 % vorweisen kann. Ich denke, es muss sich noch zeigen, ob das Hörbuch wirklich über Jahre hinweg eine feste Größe im Buchhandel sein kann. Denn seit etwa drei Jahren wird dieses Medium mit extrem hohem Werbeaufwand bejubelt und mal als ideales Geschenk, als Alternative zum Musikhören im Auto etc, angepriesen. Dass die meisten Hörbücher jedoch immer noch unverschämt teuer sind, wird dabei oft übersehen. Zudem wird der Markt mittlerweile mit x-beliebigen Titeln und Ausgaben überschwemmt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sich die Spreu vom Weizen trennt.Warten wir es ab!
Dass der Umsatz im Taschenbuch zurückgegangen ist, lässt sich wahrscheinlich damit erklären, dass diese Bücher größtenteils einfach zu teuer sind! Der Ducrhschnittspreis liegt bei 8 oder 9 Euro, sogenannte günstige Sonderausgaben immerhin noch bei 6 oder 7 Euro. Wenn man diesen Aspekt mit der schier unglaublichen Menge an monatlichen Neuerscheinungen unterschiedlichster Qualität kombiniert, kann man von diesem Ergebnis nicht überrascht sein.
Warum die Hardcover sich so gut verkauft haben? Keine Ahnung! Ich finde die Hardcover-Ausgaben nach wie vor viel zu teuer und genau wie beim Taschenbuch wird man auch hier mit immer austauschbareren Titeln zugekleistert. Unberechenbare Marktbewegungen....
Quelle: Branchen-Monitor BUCH Ausgabe November 2005.
lisawjeta - 17. Nov, 21:02