Samstag, 19. November 2005

Überkonfessionelles Random House

Zum 1. Januar 2006 wird Random House den Verlag Gerth Medien übernehmen.
Das überkonfessionelle Verlagshaus Gerth Medien hat sich unter der Leitung von Verleger Klaus Gerth (62) in den letzten Jahren mit einem ausgeprägten Bestseller-Gespür sowie kreativen Vertriebskonzepten zu einem der Marktführer unter den religiösen Verlagen entwickelt. Wir freuen uns, dieses innovative wie traditionsreiche Verlagshaus mit klarem Programmprofil und hohem Stellenwert bei seinen Kunden
erwerben zu können.

Dr. Jörg Pfuhl, Geschäftsführer der Random House Gruppe

Quelle: www.buchmarkt.de

Hat einer von euch ein eBook?

Eigentlich waren sich doch alle einig: eBooks sind zwar ein ganz interessantes Medienkonzept, aber doch irgendwie ziemlich unbequem, unpersönlich und nutzlos. So haben sich jedenfalls die meisten Menschen zu diesem Thema geäußert ( sofern sie mit dem Begriff überhaupt etwas anfangen konnten ). Die logische Folge dieser breiten Meinung war, dass die meisten Firmen, die eBooks herstellten oder vertrieben haben, wieder aufgeben mussten. In letzter Zeit wird das eBook wieder als Trend gefeiert. Diese Trendwende kommt daher, dass der Großhändler libri seit März 2005 in seinem Internet-Shop eBooks anbietet. Zu diesem Zeck wurde natürlich auch eine Pressemitteilung an alle möglichen Redaktionen rausgeschickt und oftmals kommentarlos in Artikeln übernommen.
Wie es jedoch tatsächlich um dieses Segment steht und warum interessierte Leser nach wie vor illegale Wege durchs Internet gehen müssen, wenn sie Literatur downloaden wollen, ist in einem ausführlichen Artikel unter www.literaturcafe.de unter der Rubrik eBook&PDA nachzulesen.

Die Buchmesse als Podcast

O.k., der Beitrag kommt etwas spät; schließlich ist die Buchmesse ja schon rum...aber: Wer trotzdem eine umfangreiche Liste mit Interviews seiner Lieblingsautoren haben will, sollte sich die Internet-Seite www.literaturcafe.de unter der Rubrik Top-News anschauen. Dort gibt es nämlich über 30 ungekürzte Autoreninterviws, die im Rahmen der Buchmesse aufgenommen wurden. Jedes Interview kann als mp3-Datei heruntergeladen werden.

Quelle: www.literaturcafe.de

Die Großen holen auf

Bisher galt die kleine gemütliche Buchhandlung um die Ecke als besonders beliebt und auch in Sachen Beratung kompetenter als die Buchhandelsketten. Dies hat sich jedoch laut einer Studie des Marktforschungsinstituts INNOFACT, bei der 2.000 Teilnehmer befragt wurden, geändert.
Demnach hat sich der Vorsprung der kleinen Buchhandlungen zu den großen Handelsketten wie beispielsweise Thalia in den letzten Jahren immer mehr verringert. Der Grund hierfür ist schlicht und einfach die hohe Konzentration der Filialisten in mittlerweile auch kleineren Städten. Die Verlierer in der Käufergunst sind die Kaufhäuser mit Buchabteilung wie z.B. Karstadt oder Kaufhof. Die Mitarbeiter dort gelten als weniger kompetent und auch das Preis-/Leistungsverhältnis (:)) wird dort negativ bewertet.
Warum immer mehr Menschen Gefallen an uniformem Auftreten und knallharter Geschäfts- und Mitarbeiterführung finden, konnte die Studie leider nicht in Erfahrung bringen.

Quelle: www.literaturcafe.de

Freitag, 18. November 2005

Kopfschütteln

Janko Röttgers berichtet bei netzwelt.de über Abmahnungen der Musikindustrie von Podcastern , die kleine Schnipsel urheberrechtlich geschützer Musik in ihren Sendungen benutzen.

Erwischt hat es nun Adam Curry, den Erfinder des Podcastings.
Somit setzt die Rechteindustrie ihren Kriminalisierungskreuzzug fort, der ja auch hierzulande aus den Kinos bekannt ist.
Denn: Eine Möglichkeit der Legalisierung ist - zumindest in Deutschland - praktisch kaum möglich, selbst wenn die Podcaster bereit wären, Lizensierungen zu bezahlen!

Und auch Curry wird bei Netzwelt zitiert:
"Ich hoffte, die Urheber würden einen Vorteil darin erkennen, Podcaster Lizenzen zu geben. Doch das scheint jetzt unwahrscheinlich. Ich bin für Urheberrechte, aber auch ein enttäuschter Podcaster."

Da kann ich nur die NZZ zitieren, die sich heute ebenfalls der Musikindustrie und ihrem Windmühlen-Kampf widmet:
Die Musikindustrie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den technologischen Wandel verschlafen zu haben. Lange war die Anheuerung von Anwälten die einzige Antwort auf das Problem. Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für das Online-Zeitalter überliess man der Computerindustrie; heute dominieren Firmen wie Apple, Microsoft oder Amazon das Geschäft.

[Da die NZZ am Folgetag nicht mehr frei verfügbar ist: Der Perlentaucher fasst zusammen.]

Verunsicherte Strumpfhosen

Habe ich mich vor kurzem an anderer Stelle über die Comic-Ignoranz des deutschen Feuilletons beschwert (jaja..Ausnahme: FAZ), werde ich heute positiv überrascht:

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über eine Studie namens "Fighting and Flying: Archival Analysis of Threat, Authoritarianism, and the North American Comic Book", die zeigt, dass Comics im amerikanischen Kriegsfall ebenfalls aggressiver werden.

Dies gilt wohl ausschliesslich für das Superhelden-Genre: Untersucht wurden die Jahrgänge 1978 bis 1992 der Comicreihen "Captain America", "Spider-Man", "X-Men" und "Daredevil".

Interessant daran, dass eine Superheldenfigur wie Captain America, der Ende des zweiten Weltkrieges als reines Propagandamittel erschaffen wurde, nach dem Ende des Kalten Krieges völlig an (kommerzieller) Bedeutung verlor.

Erst nach dem 11. September gewinnt die Figur des super-patriotischen Captain America wieder an Lesern.
Allerdings unter veränderten Bedingungen: Wurden zu den Hochzeiten des "Cap" fröhlich Nazis und später "Commies" verkloppt, sehen wir nun einen Superhelden, der nicht weiß, ob er auf der richtigen Seite steht, der geplagt ist von Selbstzweifeln.

Die SZ:
Interessant ist der Sinneswandel, den Captain America seit 2002 durchmacht. Je länger der Irak-Krieg dauert, desto kritischer wurden die Zwischentöne. „Ich bin kein Terrorist“, schreit einer seiner Gegner, der Terrorist Al Tariq in einer Folge von Captain America, „ich bin ein Botschafter, der euch die Wahrheit des Krieges zeigt. Ihr seid die Terroristen!“

Hier zeigt sich, was den Kritikern an der vermeintlichen Trash-Kultur der amerikanischen Superhelden-Comics immer entgangen ist:
Die spiegelbildliche Metaphorik der amerikanischen Gesellschaft.

[Bei Blackwell Synergy gibts ein Abstract der Studie]

Die vollständige Studie ist erschienen in:

Political Psychology
Volume 26 Issue 6 Page 887 - December 2005

Zwei empfehlenswerte Linkverzeichnisse

Ein enormes Linkverzeichnis für Literaturwissenschaftler gibts bei der Uni Hamburg.

Hier entsteht gerade ein Linkverzeichnis zu historischen deutschsprachigen Zeitungen, die online verfügbar sind.

[Beide Links über das netbib Weblog]

Donnerstag, 17. November 2005

Hugendubel greift zu

Die Traditionsbuchhandlung Schmorl & v. Seefeld in Hannover, die Insolvenz angemeldet hatte, wird vom Münchner Filialisten Hugendubel übernommen. Obwohl Hugendubel bisher damit wenig Erfahrung hat, soll dies in Zukunft kein Einzelfall bleiben.
Jedoch will Hugendubel das Gesicht der Traditionsmarke übernehmen und an eine Angleichung an die anderen Filialen verzichten.

Quelle: www.buchreport.de

Na, mal abwarten, was Hugendubel aus dieser feinen Buchhandlung macht.....ich ahne nichts Gutes.
Wie ich gehört habe, sollen die Stammkunden in Hannover in den letzten Monaten verstärkt Bücher bei Schmorl & v.Seefeld gekauft haben um eine Übernahme zu vermeiden...vielleicht hätten sie damit früher anfangen sollen:(

Sind Bücher mehr wert als CDs?

Als einen "Verrat am Kulturauftrag des Staates" bezeichnet der GEMA-Präsidiale Michael Karnstedt die Ankündigung, ab 2007 die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent zu erhöhen. Aber gemach- das gute alte Buch ist nicht in Gefahr, dagegen muss der nachgeborene Tonträger leiden. Der lobbyistische Professor fordert deshalb, die "Diskriminierung zwischen Tonträgern und Büchern zu beseitigen". In der Tat wird etwa der gedruckte Roman als Kulturgut gefördert, dasselbe Werk, vom Autor kunstvoll vorgetragen und als Hörbuch-CD gepreßt künftig stärker belastet. Ungerechtigkeit herrscht also im Land der Paragraphen-Dichter und Mehrwertsteuer-Denker.

Quelle: Ein Artikel aus der "Berliner Morgenpost" über www.boersenblatt.net

Die Deutschen...

Das Buch "Der deutsche Gruß- Geschichte einer unheilvollen Geste" von Tilman Allert ( Eichborn Verlag ) hat das Interesse der US-Verlage geweckt. Es wird in amerikanischer Übersetzung im Verlag Henry Holt ( Metropolitan ) erscheinen.

Quelle: www.buchmarkt.de

So weit so gut. Habe mal kurz reingelesen und es scheint mir ein fundiertes und vor allem differenziertes Buch zu sein. Warum aber haben gerade US-Verlage immer nur Interesse an diesem einen Über-Thema? Ich weiß, ich begebe mich jetzt auf Glatteis, aber auch die amerikanische Filmindustrie lässt deutsche Filme nur gelten, wenn diese sich in irgendeiner Form mit dem Nationalsozialismus beschäftigen. Siehe "Der Untergang", "Die Blechtrommel" oder "Das Boot". Dieses Thema scheint nicht nur in Übersee immer noch für klingelnde Kassen zu sorgen und ich finde das irgendwie traurig.

Was frau sich wünscht...

Die WEKA-Computerzeitschriften-Verlag GmbH und das Frauenmagazin Allegra bringen zusammen mit Microsoft ein Sonderheft mit dem Titel "Allegra Special-Digital Lifestyle" für die moderne und trendbewusste Frau von heute an den Kiosk.

Das Sonderheft im attraktiven Pocketformat und mit trendigem Lifestyle-Charakter liegt am Kiosk bei den Frauentiteln aus und kostet 1,90 Euro.


Himmel hilf! Manchmal ist es nicht schön, eine Frau zu sein. Ich hatte ja erst überlegt, es in der Rubrik "Lustiges" zu veröffentlichen. Aber es ist leider kein Scherz.

Quelle: www.buchmarkt.de

Arme Studenten?

Erschreckend, was sich im Oktober 2005 im Segment der Fachbücher getan hat. NICHTS! Sozialwissenschaften, Recht & Wirtschaft: - 12,1 %
Geisteswissenschaften, Kunst 6 Musik: - 12,4 %
Mathematik, Naturwissenschaft % Technik: - 14,5 %
Und das bei steigenden Studierendenzahlen....:(
Zugegeben, manche Fachbücher sind so teuer, dass man sie sich noch nicht mal gebraucht kaufen kann/will, aber dieser Umsatzrückgang ist schon ziemlich heftig.

Quelle: Branchen-Monitor BUCH Ausgabe November 2005.

Hoerbuecher weiter im Aufwind

Der Oktober 2005 brachte für das Segment Hörbuch eine satte Steigerungsrate von 12,9 % ein! Im Vergleich dazu ist der Umsatz im Taschenbuch um 9,1 % zurückgegangen. Erstaunlich ist dagegen die Meldung, dass das Hardcover eine Zuwachsrate von 9,7 % vorweisen kann. Ich denke, es muss sich noch zeigen, ob das Hörbuch wirklich über Jahre hinweg eine feste Größe im Buchhandel sein kann. Denn seit etwa drei Jahren wird dieses Medium mit extrem hohem Werbeaufwand bejubelt und mal als ideales Geschenk, als Alternative zum Musikhören im Auto etc, angepriesen. Dass die meisten Hörbücher jedoch immer noch unverschämt teuer sind, wird dabei oft übersehen. Zudem wird der Markt mittlerweile mit x-beliebigen Titeln und Ausgaben überschwemmt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sich die Spreu vom Weizen trennt.Warten wir es ab!
Dass der Umsatz im Taschenbuch zurückgegangen ist, lässt sich wahrscheinlich damit erklären, dass diese Bücher größtenteils einfach zu teuer sind! Der Ducrhschnittspreis liegt bei 8 oder 9 Euro, sogenannte günstige Sonderausgaben immerhin noch bei 6 oder 7 Euro. Wenn man diesen Aspekt mit der schier unglaublichen Menge an monatlichen Neuerscheinungen unterschiedlichster Qualität kombiniert, kann man von diesem Ergebnis nicht überrascht sein.
Warum die Hardcover sich so gut verkauft haben? Keine Ahnung! Ich finde die Hardcover-Ausgaben nach wie vor viel zu teuer und genau wie beim Taschenbuch wird man auch hier mit immer austauschbareren Titeln zugekleistert. Unberechenbare Marktbewegungen....

Quelle: Branchen-Monitor BUCH Ausgabe November 2005.

Nächste Woche: Besuch bei radio rheinwelle

Am nächsten Donnerstag wird das Seminar den "Showroom" besichtigen - es steht der erste Besuch bei
radio rheinwelle an!

Nachdem es begründete Befürchtungen gibt, dass so mancher auf der Hinreise verloren geht...
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...hier nun die ausführliche Anreisebeschreibung:

Die FH Wiesbaden (auch auf dem Gelände) erklärt ausführlich, wie man ab Bahnhof Wiesbaden und per Automobil zum Gelände findet.

Die Taunusfilm (ebenfalls auf dem Gelände) bietet einen genauen Übersichtsplan des Geländes als pdf-Dokument.
Das Studio von rr befindet sich in Haus D!

Ein Satellitenbild des Geländes gibts hier, weitere visuelle Eindrücke des Geländes hier.

Für eine genauere Planung der Odysee erweist sich die Website des RMV als geeignet.

Sollten nun noch immer Unklarheiten bestehen, bitte in den Kommentaren nachfragen!

Mittwoch, 16. November 2005

On HP 4

Ich gebe zu: Etwas "Off Topic" hier, aber das musste mal raus:

Rowlings und Newells Potter ist ein hoffnungslos kastrierter Gutmensch, der überall, unter und über Wasser, mit und ohne Schwimmhaut, am "Nimbus" seiner eigenen Tugend erstickt.
und weiter...:

Über die Fiktion, dass in Rowlings Universum Magie als Möglichkeit des (hochmütigen und gottgleichen) Handelns bejaht wird, oder den Skandal einer Zweiklassen-Gesellschaft, die magielosen Normalos und die magisch begabte Herren-Elite, kann man als Kunstgriff hinwegsehen, den Kindern und Jugendlichen einen Stoff zu präsentieren, der unsere brutalisierte und vermachtete Welt ohne Liebe drastisch verdeutlicht. Aber dass die Magie derzeit so unmagisch auf der Stelle tritt und eine völlig uninspirierte Darstellung eines phantasielosen Schulalltags mit metaphysischen Schrullen sanktioniert, ist ein Verrat an einer sowieso schon ziemlich utopielosen, mit medialen Ersatzvorstellungen überfütterten Jugend. Der Betrug an der Utopie schlägt um in den Betrug an den Gläubigen, in den Aberglauben der Fans.
Danke, Telepolis!

Dienstag, 15. November 2005

Öffentlich-Rechtliches Podcasting: Teil 2: SWR2

[zu Teil 1: Einleitung]

Im folgenden ersten richtigen Teil des Podcasting-Tests der öffentlich-rechtlichen Kulturradiosender werfen wir einen Blick auf das Angebot von SWR2.

[weiterlesen]

Öffentlich-Rechtliches Podcasting Teil 1

Wird das Thema "Podcasting" in der Blogosphäre einerseits als neuer Hype diskutiert, andererseits als "Offener Kanal"-Surrogat abgelehnt, bleibt den meisten Laien der Sinn und Zweck dieser neuen Form der Mediendistribution unverständlich.
Dies liegt auch an einem ausprägten Hang zum "Technobabble", also der ständigen Verwendung von fach- und kulturspezifischen Begrifflichkeiten, die dem ungeübten PC-User die Beschäftigung mit der Materie eher erschweren.

[Weiterlesen]

"Corporate Blogging" in der Buchbranche: IBU bloggt.

Abzulegen unter "Skurilles":

Der Informationsverbund Buchhandel, im buchhändlerischen Berufsalltag als Dienstleister für Sammelbestellung bei verschiedenen Lieferanten Verlagen bekannt, testet wohl gerade ein Weblog für die Kommunikation mit seinen Kunden.

Trotz der Sache mit dem Glashaus und den Steinen...:
Wenn schon als dominierende Farbe grün, dann doch bitte auch das grün aus dem Corporate Design! Und am Headline-Motiv wird doch hoffentlich auch noch gearbeitet!?
Nur so als Tipp. Von Laie zu Laie. :)

Besuch bei der Buchhändlerin Bettina Wassmann

Gabriele Goettle besucht für die taz (bereits am 31.10.) die Bremer Buchhändlerin Bettina Wassmann.

"Die (un)Ästhetik der Hülle"

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The Daily Frown schimpft über die neue Umschlaggestaltung bei Suhrkamp:

Wer bitte, jetzt mal ganz im Ernst, will denn so dermaßen langweilig, grau und einfach lustlos zusammengeklebte Buchgestaltung sehen? Was für Menschen sind das, die so etwas tun? Oder anders gefragt, seit wann sitzen bei Suhrkamp schlechtbezahlte Beamte!?!

Der Buchhändler der Zukunft

Ablegen unter: "Bücher-Volltextsuche bei Google und Amazon":

Der Buchhändler der Zukunft! :)

Montag, 14. November 2005

Preisbindung für Dummies

Könnte mal eine deutsche Buchhandlung (oder ein deutsches Medium) die Ladenpreisbindung so anschaulich und für den Endverbraucher verständlich formulieren, wie es die Münstergass Buchhandlung in Bern tut!?

Ja gute Güte, die unterhalten sogar ein Weblog!

Willkommen in unserer Blogroll!

PWC über den deutschen Buchmarkt

PricewaterhouseCoopers hat den "German Entertainment und Media Outlook" 2005 herausgegeben, eine Prognose-Studie für die wichtigsten deutschen Medienmärkte.
Download als pdf geht hier - allerdings muss man sich bereit erklären, zukünftig von PWC zugespammt zu werden wichtige und hochinteressante Informationen per Email zu erhalten.

Über die diversen Ergebnisse und Prognosen könnte man so einiges schreiben. Ich beschränke mich mal hier drauf:

Im Oktober 2004 startete die Bild-Zeitung gemeinsam mit Weltbild die Herausgabe einer ähnlichen Buchreihe – der Bild-Bestseller-Bibliothek. Die Reihe umfasst 25 Titel. Ein Exemplar kostet 4,99 Euro und bis Anfang 2005 wurden 2,5 Millionen Stück verkauft.
Diese beiden Buchreihen umfassen im Wesentlichen rechtefreie Klassiker, womit die
Kosten niedrig gehalten werden. Implizit ermöglichen sie so Rabatte; ein Umstand, der ihnen den Vorwurf einbrachte, die Buchpreisbindung zu unterlaufen. Nach ersten Berichten wirken sich die Niedrigpreis-Ausgaben jedoch nicht negativ auf den Umsatz mit Büchern aus, die der Buchpreisbindung unterliegen. Darüber hinaus wird diesen Reihen – speziell der SZ-Bibliothek – ein wieder erwachendes Interesse an deutscher
Literatur zugerechnet.


Man korrigiere mich bitte, sollte ich falsch liegen. Aber das ist doch in weiten Teilen grober Unfug!

Weder bei der BILD-, noch bei der SZ-Bibliothek handelte es sich um "im wesentlichen rechtefreie Klassiker".
Wer erklärt mir, warum diese Reihen "implizit Rabatte ermöglichten"?

Darüber hinaus wird diesen Reihen – speziell der SZ-Bibliothek – ein wieder erwachendes Interesse an deutscher
Literatur zugerechnet.

Ich hab mal gezählt und bin bei der SZ-Bibliothek auf 18 deutschsprachige Autoren von 50 gekommen! ;)

Thalia sagt "Bitte, Bitte"

Nach dem Buchreport bereits am 3.11. über den Brief von Thalia an die wichtigsten Publikumsverlage berichtet hatte (leider nicht online), blieb das Echo der Medien und der Branche überraschend stumm.

In diesem Brief bittet die Buchhandelskette um Prämien (bis zu 5000 Euro) pro neu eröffneter Filiale, den Erstzugriff auf zu ramschende Remittenden und Autoren sowie Werbekostenbeteiligungen.

Laut Buchreport haben die Vertriebsleiter der angeschriebenen Verlage Ihre Ablehnung bereits zugesichert (was bekanntlich überhaupt nix heisst!).

Es folgte...:
...das Schweigen im Walde!

Erst am 7. November berichtet die WELT über den Vorstoss von Thalia und das BöBla in einer kleinen Tickermeldung.
Das Börsenblatt des deutschen Buchhandels veröffentlich in der Ausgabe vom 10. November einen Rundruf (pdf), in dem Vetreter der Publikumsverlage den festen Ladenpreis in Gefahr sehen.
In der gleichen Ausgabe schreibt Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses in einem Kommentar (pdf):
Natürlich kann man eine Ladenkette, die notgedrungen mit Büchern handelt, wie einen Parfümeriemarkt oder einen Lebensmitteldiscounter betreiben - nur müssen sich alle anderen Branchenteilnehmer darüber klar sein, dass Junktims, wie man sie sich in Hagen ausgedacht hat, neue Sargnägel für den kleineren oder mittleren Buchhandel darstellen.
(Bezeichnenderweise kommentiert kein Buchhändler oder Verleger...!)

Eine Nachrichtenrecherche zu diesem Thema bei Google News und der netzeitung ergab außer diesem Leserbrief im BöBla: Nichts!

Schein also nicht weiter interessant zu sein. Geben wir wieder ab zu Herrn Potter...:
Der kräftige Auftrieb durch den Verkaufsstart von „Harry Potter und der Halbblutprinz“ am 1. Oktober hat den Buchhandel über den ganzen Monat oben getragen – jenseits der im übrigen Einzelhandel obwaltenden Bescheidenheit. So hat der Sortimentsbuchhandel jetzt den sechsten Monat in Folge mit einem Plus abgeschlossen
buchreport.express vom 10.11.05 (pdf)


Sollten sich doch noch Artikel zu Thalias Forderungen finden, werden die Links hier reineditiert!

Ermässigter MwSt-Satz bleibt unverändert.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Koalitionsparteien den Koalitionsvertrag (.pdf.-Datei via Netzeitung!) durchwinken (was ja nicht so selbstverständlich gerade passiert ist ), dann ist wohl auch die Debatte um eine Aufhebung des ermässigten Mehrwertsteuersatzes von 7% vom Tisch:

"Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent bleibt zur Wahrung der sozialen Balance unverändert"
(Koalitionsvertrag Zeile 3355ff.)

Es ist nun müssig darüber zu diskutieren, ob eine solche Formulierung zynisch ist, in Anbetracht der Erhöhung des vollen Mehrwertsteuersatzes um 3% auf 19% bis 2007.

Viel interessanter erscheint die Frage, ob es sich - zumindest für die Regelung von Druckerzeugnissen - tatsächlich um "Wahrung der sozialen Balance" oder nicht viel eher um erfolgreiche Lobby-Arbeit handelt.

Willkommen beim BuchmarktNEWS Weblog

Wir sind eine Gruppe von Studierenden der Buchwissenschaft am Institut für Buchwissenschaft der Universität Mainz , die im Wintersemester 2005/06 am Seminar von Prof. Dr. Ernst Fischer "Buchmarkt News - Erstellung eines Hörfunk-Formats " teilnehmen.

Im Zuge dieses Seminares werden die Teilnehmer drei jeweils zweistündige Hörfunksendungen für radio rheinwelle produzieren.
Begleitend zur Produktion und Ausstrahlung der Hörfunk-Sendungen wird dieses Weblog über den Verlauf der Produktion und über aktuelle Geschehnisse in der Buchbranche berichten.

Dieses Weblog steht in keiner offiziellen Verbindung zur Johannes Gutenberg - Universität, Mainz oder dem Institut für Buchwissenschaft.

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